Großer Erfolg für Krebsforschung in Nordrhein-Westfalen: Die Universitätsklinika Essen und Köln werden Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Das Konzept der Uniklinika hat überzeugt / Krebsforschung in Nordrhein-Westfalen auf höchstem Niveau
Nordrhein-Westfalen bekommt einen eigenen Standort des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT): Das von den Universitätsklinika Essen und Köln getragene NCT West zählt künftig zu den bundesweit sechs festen NCT-Standorten, wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung am Donnerstag, 2. Februar 2023, bekanntgab. Nach dem mehrjährigen Aufbau wird das NCT West künftig dauerhaft von Bund und Ländern gefördert. Wichtige Voraussetzung für den großen Erfolg war die vom Land unterstützte Gründung des Cancer Research Centers Cologne Essen (CCCE) als standortübergreifendes Forschungszentrum.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Ich gratuliere dem CCCE zur erfolgreichen Bewerbung als dauerhafter Standort des NCT. An diesem Spitzenzentrum der Krebsforschung in Nordrhein-Westfalen beschäftigen sich die Forscherinnen und Forscher mit drängenden Fragen der Krebsmedizin. Dazu zählt insbesondere auch, wie Menschen noch schneller und wohnortunabhängig von den Forschungsergebnissen profitieren können. Das CCCE bietet in Nordrhein-Westfalen exzellente Voraussetzungen dafür, betroffene Krebspatienten mit den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen vor Ort zu behandeln. Das entspricht unserem Ziel, Forschung und Krankenversorgung so eng wie möglich zu verknüpfen – zum Wohl der Patientinnen und Patienten.“
Wissenschaftsministerin Ina Brandes: „Tolle Nachrichten für den Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen! Es ist ein sehr großer Erfolg, dass die Uniklinika Essen und Köln jetzt zum NCT gehören. Das zeigt: Nordrhein-Westfalen ist spitze im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs. Das haben wir den exzellenten Forscherinnen und Forschern an unseren Medizinstandorten zu verdanken. Durch die dauerhafte Förderung werden nun weitere Fortschritte durch neue und bessere Diagnoseverfahren und Therapien möglich. Davon werden sehr viele Menschen profitieren.“
Die gemeinsame Bewerbung der Universitätsklinika Essen und Köln war im September 2020 in einem Wettbewerb als Erweiterungskandidat ausgewählt worden – in der anschließenden Konzeptentwicklungsphase konnte gemeinsam mit den beiden bestehenden und drei weiteren ausgewählten NCT-Standorten das internationale Gutachtergremium überzeugt werden. Der Ausbau des NCT zu einem der weltweit führenden Zentren für angewandte Krebsforschung erfolgt im Zuge der „Nationalen Dekade gegen Krebs“. Künftig wird das erweiterte NCT als Netzwerk bestehend aus den Standorten Berlin, Dresden, Heidelberg, Südwest (Tübingen/Stuttgart mit dem Partner Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) sowie West (Essen/Köln) gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) die klinische Erforschung neuer Diagnose- und Behandlungsverfahren zum Nutzen von an Krebs Erkrankten auf internationales Spitzenniveau führen. Bund und Länder planen, das NCT insgesamt im Endausbau mit bis zu 98 Millionen Euro jährlich zu fördern.
Mit dem Ziel der landesweiten Vernetzung und Einbindung aller Potentiale in der onkologischen Forschung sowie der universitären Spitzenmedizin ist das CCCE über das Exzellenz-Netzwerk Krebsmedizin NRW mit weiteren Partnern verbunden. Das CCCE befasst sich mit zukunftsweisenden Schwerpunktthemen, wie etwa der medizinischen Datenwissenschaft, der translationalen Onkologie und der computergestützten Krebsbiologie. Die Landesregierung fördert das CCCE als exzellentes Krebsforschungszentrum von überregionaler Bedeutung seit 2020 mit 20 Millionen Euro.
Professor Dr. Martin Schuler, Direktor der Inneren Klinik (Tumorforschung) und stellv. Direktor des Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) der Universitätsmedizin Essen: „Wir sind sehr glücklich, dass der Vernetzungsgedanke für eine verbesserte Krebsmedizin aus Nordrhein-Westfalen so erfolgreich auf die Bundesebene übertragen werden konnte.“
Professor Dr. Michael Hallek, Direktor der Klinik I für Innere Medizin und des CIO an der Uniklinik Köln: „Das erweiterte NCT wird die klinische Krebsforschung in Deutschland stark beschleunigen. Es entsteht eine neue, kraftvolle Kooperation der sechs NCT-Standorte, die als „ONE NCT“ auf Augenhöhe und im Wettbewerb mit den großen Krebszentren der Welt neue Therapien und Diagnoseverfahren entwickeln soll. Wir freuen uns, dazu aus dem NCT West einen Beitrag zu leisten.“
Quelle:
Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW (MKW)Hintergrundinformationen zum NCT West
Die beiden Onkologischen Spitzenzentren der Universitätskliniken Essen und Köln, das Westdeutsche Tumorzentrum (WTZ) Essen und das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO Köln), arbeiten seit 2018 im Rahmen des Cancer Research Center Cologne Essen (CCCE) gemeinsam mit den medizinischen Fakultäten beider Häuser daran, die anwendungsorientierte Krebsmedizin in NRW voranzutreiben. Mit Fördermitteln des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW (MKW) wurden vor allem die Einsatzmöglichkeiten von Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz in der Onkologie ausgebaut. Dazu wurden bereits vier Professuren und vier Nachwuchsgruppen an den Medizinischen Fakultäten in Köln und Essen sowie jeweils eine Nachwuchsgruppe in Aachen und Bochum eingerichtet. Das Konsortium nutzt sein einzigartiges Cluster führender Studiengruppen, Patientenkohorten und umfassender Studienangebote für medikamentöse, chirurgische sowie Strahlentherapien. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der aktiven Beteiligung von Patientenvertretern. Heute (2. Februar 2023) hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Erweiterung des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) um vier neue Standorte bestätigt, darunter Essen/Köln als „NCT West“. Gemeinsam mit den bestehenden Standorten Heidelberg und Dresden arbeiten nun insgesamt sechs NCT-Standorte mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) als „one NCT“, um die klinisch-translationale Krebsforschung in Deutschland an die internationale Spitze zu führen und insbesondere die Behandlungsergebnisse sowie die Lebensqualität von Krebspatientinnen und -patienten zu verbessern. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Beteiligung von Patientinnen und Patienten als Forschungspartner. Im Rahmen des „Exzellenz-Netzwerks Krebsmedizin für NRW“ sind alle insgesamt sechs Universitätskliniken mit dem „NCT West“ verbunden.
Weitere Informationen:
Pressemeldung Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) „Stark-Watzinger: Wir wollen die Krebsforschung auf neuen Wegen voranbringen“ Pressemeldung Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): „Deutliche Verbesserung für die klinische Krebsforschung in Deutschland“